Das IT-Dienstleistungsunternehmen Gofore wünscht sich einen offeneren und konkreteren Diskurs über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Das Unternehmen ergreift Maßnahmen, um psychische Probleme anzugehen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, was für das psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz getan werden kann. Als ersten Schritt in Richtung Offenheit wird Gofore damit beginnen, Informationen über die krankheitsbedingten Fehlzeiten des Unternehmens im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit in seiner Investorenkommunikation in Finnland zu veröffentlichen. Etwa 6 % der Mitarbeitenden des Unternehmens melden sich jedes Jahr aus psychischen Gründen krank. Die ersten Statistiken werden im Zwischenbericht am 24. Oktober veröffentlicht.
In Finnland nimmt die Zahl der Krankschreibungen aus psychischen Gründen zu (vgl. u. a. Kela, Ilmarinen). Psychische Erkrankungen sind zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit geworden, das die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes beeinträchtigt.
Sanna Hildén, Personalchefin bei Gofore, ist der Meinung, dass die Debatte über das psychische Wohlbefinden in konkrete Lösungen und Maßnahmen münden sollte.
„Mit Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen ist immer noch ein Stigma verbunden. Wir möchten die Diskussion über dieses komplexe und heikle Thema anregen und mehr darüber erfahren, wie wir das psychische Wohlbefinden unserer Belegschaft fördern können. Unsere Statistiken zeigen uns, dass sich psychische Probleme auch an den Arbeitsplätzen unseres Unternehmens bemerkbar machen. Bei der Lösungsfindung ist zu bedenken, was man am Arbeitsplatz verbessern könnte, was in der gesamten Gesellschaft anders gemacht werden sollte und was die betroffenen Personen selbst tun könnten. Sensibilisierung ist der erste Schritt. Deshalb beginnen wir damit, in unserer Investorenkommunikation Informationen über psychisch bedingte Krankheitsausfälle in unserem Unternehmen in Finnland zu veröffentlichen.“
Von den Mitarbeitenden unseres Unternehmens werden jährlich etwa 6 % aus psychischen Gründen krankgeschrieben. Im Jahre 2023 waren das 3984 Fehltage. Rein rechnerisch gesehen bedeutet das, dass von der Arbeitsleistung der 1242 in Finnland tätigen Mitarbeitenden die Leistung von 17,5 Personen verloren geht. Bei Gofore sind Frauen doppelt so oft wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben wie Männer (2021–24).
Gofore berichtet zum ersten Mal über die Statistiken zum psychischen Wohlbefinden in seinem Zwischenbericht, der am 24. Oktober veröffentlicht wird. Soweit bekannt ist, hat bislang noch kein anderes börsennotiertes Unternehmen in Finnland vergleichbare Informationen veröffentlicht.
„Wir sind ein menschenorientiertes Unternehmen und tun viel, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern. Wir wollen und können uns weiter verbessern, indem wir unsere Kolleg:innen auf unterschiedliche Weise niederschwellig unterstützen. Es geht dabei weniger darum, Fehlzeiten zu reduzieren, als darum, die Aspekte des psychischens Wohlbefindens zu erforschen und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Darüber, wie wir ein gesundes und nachhaltiges Arbeitsleben aufbauen und rechtzeitig die Schwelle senken können, damit den Worten Taten folgen. Es ist wichtig, dass man bei uns auch in Zukunft die Herausforderungen des psychischen Wohlbefindens in einem sicheren Umfeld ansprechen kann.“
Vier Maßnahmen zur Förderung des psychischen Wohlbefindens am Arbeitsplatz
1. Gofore beginnt damit, Informationen über psychisch bedingte Fehlzeiten am Arbeitsplatz in Finnland in seiner Investorenkommunikation zu veröffentlichen, zum ersten Mal in seinem Zwischenbericht am 24. Oktober 2024.
- Hintergrund: Gofore ist ein Experte für die digitale Transformation mit mehr als 1400 Fachkräften, die Dienstleistungen für die digitale Gesellschaft und Lösungen für die intelligente Industrie anbieten. Das Arbeitsleben der Zukunft ist bei Gofore einer der strategischen Schwerpunktbereiche, und das psychische Wohlbefinden bildet darin nun einen zentralen Punkt. Als börsennotiertes Unternehmen setzt sich Gofore für eine offene und transparente Investorenkommunikation ein. Die Veröffentlichung von Statistiken zum psychischen Wohlbefinden ergänzt die Praxis, monatlich unter anderem über den Umsatz und über zentrale mitarbeiterbezogene Kennzahlen zu berichten.
- Allgemeine Tatsache: Laut der Statistik von 2023 gingen in Finnland schätzungsweise 5,8 Millionen Arbeitstage aufgrund langer, psychisch bedingter Fehlzeiten verloren. Neben menschlichem Leiden hat dies Kosten in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro verursacht (Quelle: Datenportal der Sozialversicherungsanstalt Kela ).
- Daten von Gofore: Etwa 6 % der Mitarbeitenden werden jährlich aus psychischen Gründen krankgeschrieben. Im Jahr 2023 waren das 3984 Fehltage, d. h. 17,5 Arbeitsjahre, bei einer Zahl von 1242 Mitarbeitenden in Finnland.
2. Für das Personal von Gofore werden Diskussionen und Begegnungen veranstaltet, um geschlechterspezifische Unterschiede in Bezug auf psychische Belastungen zu erforschen und herauszufinden, was wir voneinander lernen können.
- Hintergrund: Gofore hat das Arbeitsleben familienfreundlicher gestaltet. Unter anderem wurde der Vaterschaftsurlaub verlängert, es wird bezahlter Elternurlaub angeboten, und das Konzept der Kernfamilie wurde erweitert. Wir müssen uns überlegen, ob den Frauen in der Familie und im Arbeitsleben immer noch eine schwierige, nur diffus definierte Verantwortung aufgebürdet wird.
- Allgemeine Tatsache: Die Zahl der psychisch bedingten Krankentage junger Frauen in Finnland ist in den letzten Jahren fünfmal höher gewesen als 2005 (Quelle: Datenportal der Sozialversicherungsanstalt Kela ).
- Daten von Gofore: Bei Gofore werden Frauen doppelt so häufig aus psychischen Gründen krankgeschrieben wie Männer (2021–24).
3. Die Gofore Impact Foundation untersucht die Möglichkeiten, ein Forschungsprojekt zu unterstützen, das die psychische Gesundheit und Digitalisierung auf kreative Weise miteinander verbindet.
4. Gemeinsam mit seinem Studentennetzwerk erforscht Gofore, welche Sorgen junge Menschen im Zusammenhang mit dem Arbeitsleben haben, um das Vertrauen und die Entwicklung hin zu einem guten Arbeitsleben zu fördern.