Wie gelingt menschenzentrierte Digitalisierung in der Verwaltung? Finnland ist hier Vorreiter und zeigt, wie der Staat die Menschen nicht nur als Nutzer:innen, sondern als aktive Mitgestalter:innen versteht. In Bayern wird Digitalisierung vielerorts noch als technisches Projekt gedacht. Dabei zeigt sich: Der Wandel beginnt nicht mit Software, sondern mit Haltung.
Vom Technikprojekt zur Haltungsfrage
Ein Beispiel aus dem Alltag: Wer in Finnland umzieht, meldet seine neue Adresse einmal – und alle relevanten Behörden, sogar private Dienstleister, werden automatisch informiert. Die Bürger:innen sparen sich den Behördengang, das Ausfüllen von Formularen und lange Wartezeiten. Auch in Bayern werden bereits wichtige Schritte in Richtung digital vernetzter Verwaltung unternommen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, braucht es jedoch ein gemeinsames Verständnis davon, was Digitalisierung im öffentlichen Sektor leisten soll – und eine klare Vision, wie sich Bürger:innen und Verwaltung im digitalen Raum begegnen.
Die Antwort der Finnen ist eindeutig: Sie stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Digitale Services sollen nicht nur effizient, sondern möglichst unsichtbar funktionieren. „Calm Technology“ ist das Stichwort – Technologie, die im Hintergrund wirkt, ohne ständige Aufmerksamkeit zu verlangen.
So wird aus E-Government ein We-Government, bei dem Bürger:innen und Verwaltung an einem Strang ziehen.
Dazu braucht es mehr als neue Tools. Entscheidend ist eine Innovationskultur, die Offenheit, Empathie und Vertrauen fördert. Die finnische Steuerverwaltung etwa spricht bewusst in klarer Sprache, kommuniziert freundlich und nachvollziehbar – mit Erfolg: 95 % der Bürger:innen sehen das Zahlen von Steuern dort als bürgerliche Pflicht, nicht als Last. Auch in Bayern gibt es bereits Vertrauen, etwa in die Finanzämter. Warum also nicht auf dieser Grundlage aufbauen und neue Wege wagen?
Bayern hat das Potenzial zum Vorreiter
Menschenzentrierte Digitalisierung bedeutet auch, Verwaltung als lernende Organisation zu verstehen. Statt Zuständigkeiten abzugrenzen, geht es darum, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Das heißt: Schnittstellen schaffen, statt Silos zu verteidigen. Plattformen entwickeln, die das Leben der Menschen erleichtern. Und Services so gestalten, dass sie intuitiv, sicher und effizient funktionieren.
Föderale Strukturen wie in Bayern sind dabei kein Hindernis – sie können sogar Treiber sein, wenn Vielfalt als Innovationsmotor verstanden wird. Wettbewerb der Ideen statt zähes Abwarten. Kooperation statt Alleingänge. Bayern hat die Chance, zum Vorreiter einer echten menschenzentrierten Verwaltung zu werden. Dafür braucht es Mut, Klarheit und Partner, die nicht nur Technik liefern, sondern auch Kulturwandel gestalten können.
Gofore bringt diese Haltung mit: Als Unternehmen mit finnischen Wurzeln und bayerischer Präsenz verstehen wir Digitalisierung als gesellschaftliche Aufgabe.
Technologie ist für uns Mittel zum Zweck – entscheidend sind die Menschen, die davon profitieren.
Wenn wir Haltung in Strategie, Organisation und Technologie übersetzen, lassen sich auch hierzulande praxistaugliche Lösungen entwickeln – inspiriert von erfolgreichen Beispielen wie Finnland, aber mit eigenem Profil. Mit digitalen Services, die Vertrauen schaffen. Mit Verwaltung, die begeistert. Und mit Bürgern, die sagen: Digitalisierung? Die funktioniert einfach.
Wie menschenzentrierte Digitalisierung im öffentlichen Sektor gelingt – von der Strategie bis zur Umsetzung.