Digitalisierung in der Verwaltung braucht mehr als Technik. Sie verlangt nach Organisationen, die Bürgerbedürfnisse verstehen, danach handeln – und dabei auf einem stabilen technologischen Fundament aufbauen. Finnland zeigt, wie das funktionieren kann. Doch wie überträgt man diese Prinzipien auf ein Bundesland wie Bayern mit seiner föderalen Struktur und starken kommunalen Selbstverwaltung?
Von föderal zu vernetzt: Wie Plattformdenken Einheit schafft
Ein zentraler Hebel liegt in der organisatorischen Neuaufstellung. In Finnland wurden zentrale Registerbehörden zusammengelegt, um Datenflüsse zu vereinheitlichen und Doppelstrukturen abzubauen. In Bayern wäre das in dieser Form nicht umsetzbar – und auch gar nicht wünschenswert. Stattdessen könnte ein virtueller Zusammenschluss via Plattformen und standardisierten Schnittstellen für mehr Einheit sorgen. Die Idee: Der Bürger merkt nicht, welche Behörde zuständig ist. Er bekommt, was er braucht – einfach, schnell und sicher.
Service statt Zuständigkeit: Verwaltung neu denken
Damit das gelingt, muss Verwaltung als Serviceeinheit denken. Prozesse sollten so gestaltet sein, dass Fehler vermieden, Nutzerfragen vorweggenommen und Informationen leicht verständlich bereitgestellt werden. Die finnische Steuerverwaltung hat vorgemacht, wie das geht. Und auch bayerische Finanzämter punkten bereits mit bürgerfreundlicher Kommunikation. Warum also nicht diese Haltung flächendeckend auf andere Ämter übertragen?
Das setzt voraus, dass auch intern umgedacht wird: Interdisziplinäre Teams aus IT, Recht, Service Design und Kommunikation werden gebraucht, um digitale Fachverfahren wirklich nutzerzentriert zu entwickeln. Gofore verfolgt diesen Ansatz seit Jahren: nicht nur Coden, sondern Verstehen, Vermitteln und Verbessern. Denn Technologie wirkt nur, wenn Organisation und Kultur mitziehen.
Pragmatisch vorgehen: Digitalisierung in kleinen, wirkungsvollen Schritten
Technologisch ist vieles möglich: von Single-Sign-On über zentrale Bürgerpostfächer bis zu KI-gestützten Automatisierungen. Doch die Frage bleibt: Wo anfangen? Bayern könnte gezielt Pilotprojekte starten – etwa für bestimmte Lebenslagen wie Umzug, Geburt oder Unternehmensgründung. Gerade hier lassen sich Prozesse bündeln, Daten verknüpfen und der berühmte „Once-Only“-Effekt realisieren.
Dabei geht es nicht um den großen Wurf von heute auf morgen, sondern um kluge Schritte mit messbarem Mehrwert.
Wichtig ist: Technik darf kein Selbstzweck sein. Sie muss sicher, benutzerfreundlich und skalierbar sein – und dabei höchsten Datenschutzstandards gerecht werden. Vertrauen ist die Währung der Digitalisierung, besonders im öffentlichen Raum.
Fazit: Wer die Verwaltung von morgen gestalten will, muss Organisation, Technik und Mensch zusammendenken. Bayern hat dafür gute Voraussetzungen: funktionierende Strukturen, kompetente Mitarbeitende und das Vertrauen vieler Bürger:innen. Jetzt gilt es, dieses Potenzial zu aktivieren. Mit klaren Zielen, offenen Schnittstellen – und Partnern, die Technik nicht nur liefern, sondern Sinn stiften. Gofore steht bereit.
Denn am Ende ist Digitalisierung dann erfolgreich, wenn sie das Leben einfacher macht – für alle.
Wie menschenzentrierte Digitalisierung im öffentlichen Sektor gelingt – von der Strategie bis zur Umsetzung.