Eine Skalierung der Agilität kann erhebliche Veränderungen in der gesamten Organisation mit sich bringen. Im Kern geht es beim Portfoliomanagement darum, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf Wissen und Erkenntnissen basieren. Agiles Portfoliomanagement erfordert eine völlig neue Art von Arbeitskultur, bei der das Engagement aller Beteiligten von entscheidender Bedeutung ist. Es bindet agile Prinzipien in die Planung größerer Entwicklungsvorhaben ein.
Agiles Portfoliomanagement ist vor allem dann entscheidend, wenn Vorhaben geplant werden, welche die Zusammenarbeit von mehreren Entwicklungsteams erfordern. Das Portfolio ist auf einen kontinuierlichen Ablauf ausgelegt und zielt darauf ab, schneller und in kleineren Schritten einen Mehrwert zu generieren (Minimum Viable Product, MVP). Während der Entwicklungsphasen zeigt sich in Unternehmen oft ein Silo-Denken. Die Teams haben ihre eigenen Ziele vor Augen und arbeiten möglicherweise nicht auf das Erreichen der übergeordneten Ziele hin. Während das Top-Management strategische Ziele setzt und diese an die Organisation kommuniziert, erreichen die Ziele oft nicht die täglichen Abläufe der Entwicklungsteams. Wenn dann das operative Geschäft expandiert, kann das Management gesamten Systems sehr herausfordernd werden.
Das Telekommunikationsunternehmen Elisa machte sich gemeinsam mit Qentinel Finnland, einem Unternehmen der Gofore Group, daran, diese besondere Herausforderung zu lösen. Beide Unternehmen hatten sich zuvor auf die Testautomatisierung und die Verbesserung der Wertschöpfung von Entwicklungsteams konzentriert. Beim agilen Portfoliomanagement waren jedoch zum ersten Mal verschiedene Geschäftsbereiche beteiligt, was eine neue Situation darstellte.