Bezirk Kainuu

Weiterentwicklung von digitalen Gesundheits­diensten

Im finnischen Bezirk Kainuu wurde eine stabile Basis für die digitale Weiterentwicklung über Verwaltungs- und Fachgrenzen hinweg geschaffen.
Das im Digitalprogramm beschriebene Entwicklungsmodell unterstützt den Bezirk dabei, Kosten zu senken, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und den Menschen in Kainuu bessere Dienstleistungen zu bieten.

HERAUSFORDERUNG

Sicherstellung hochwertiger Sozial- und Gesundheitsdienste durch Digitalisierung

Wie lässt sich eine hochwertige Versorgung sicherstellen, in einer Zeit, in der die Bevölkerung altert, Pflegefachkräfte in den Ruhestand gehen und das Kostenwachstum gebremst werden muss? Im finnischen Bezirk Kainuu sah man in der Digitalisierung einen Schlüssel, um diese gesamtfinnischen Herausforderungen zu bewältigen.

„Wir wollten eine klare Richtung und einen verbindlichen Rahmen für unsere digitale Entwicklung schaffen, um das volle Potenzial neuer Technologien und unserer gesamten Organisation zu nutzen. Unser Ziel war es, eine fragmentierte Entwicklung in einzelnen Bereichen ohne Gesamtüberblick zu vermeiden“, erklärt Mari Niskanen, Chief Information Officer des finnischen Bezirks Kainuu.

Der Bezirk wollte ein strategisch verankertes Digitalprogramm entwickeln, das den Weg für kurz- und langfristige Entwicklungsmaßnahmen ebnet. Einerseits sollte damit die Qualität der Dienstleistungen gesichert, andererseits den Fachkräften im Sozial- und Gesundheitswesen ermöglicht werden, moderne Ansätze – etwa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – in ihrer täglichen Arbeit zu nutzen.

ANSATZ

Agile Mitgestaltung und echtes Zuhören

Die Vorbereitung des Digitalprogramms begann mit Gesprächen in einer von Gofore geleiteten Kerngruppe, in denen die Ziele präzisiert wurden. Anschließend fanden bereichsspezifische* Workshops statt, in denen Veränderungsbedarfe und Erfolgshemmnisse identifiziert sowie die Verantwortlichkeiten und Gestaltungsspielräume der einzelnen Sektoren im Verhältnis zum Wohlfahrtsdienstleistungsbezirk festgelegt wurden.

Auf Grundlage der erarbeiteten Erkenntnisse entwickelte Gofore einen Entwurf des Digitalprogramms, in dem die offenen Punkte konkretisiert und die Prioritäten der Fachbereiche abgestimmt wurden. Das Programm wurde schließlich als klar strukturiertes Ergebnis mit definierten Zielen und messbaren Indikatoren zur Fortschrittskontrolle verabschiedet.

„Das Gofore-Team hat uns wirklich zugehört. Es wurde keine vorgefertigte Lösung präsentiert, sondern genau hingeschaut, worauf wir achten müssen“, sagt Niina Komulainen, Expertin für digitale Dienste, Kainuu.

Gofore setzte das Projekt im agilen Tandemmodell um, das einen umfassenden Blick auf das Sozial- und Gesundheitswesen sowie ein tiefes Verständnis für Veränderungsmanagement gewährleistete. Tuomas Mankki, verantwortlich für die Moderation, und Antti Mäkelä, Leiter der inhaltlichen Programmentwicklung, betonen das hohe Engagement des Bezirks als entscheidenden Erfolgsfaktor.

„Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie umfangreiche Vorhaben außergewöhnlich kosteneffizient und in engem Zeitrahmen umgesetzt werden können. In den Online-Workshops gelang es uns, eine große Bandbreite zentraler Akteure aus unterschiedlichen Bereichen einzubinden“, erklärt Mankki.

* Sektoren des Wohlfahrtsdienstleistungsbezirks: Akut- und Rettungsdienste, Gesundheits- und medizinische Versorgung, Seniorenbetreuung, Sozial- und Familiendienste sowie Verwaltungs- und Unterstützungsdienste.

Ziel war es, eine Situation zu vermeiden, in der in den einzelnen Bereichen isolierte Digitalisierungsinitiativen stattfinden, ohne dass ein ganzheitliches Gesamtbild besteht.

Mari Niskanen / Kainuu

ERGEBNIS

Bessere Services für Bürger:innen und bessere Tools für Mitarbeitende

Das abgeschlossene Digitalprogramm gibt der digitalen Entwicklung des finnischen Bezirks Kainuu eine klare Richtung und eine gemeinsame Sprache. Es ermöglicht dem Bezirk, von einer fragmentierten Entwicklung zu einem kosteneffizienten, gemeinsamen Modell überzugehen und schafft zugleich bessere Voraussetzungen für datenbasiertes Management.

„Für uns war es wichtig, ein eigenes Verständnis für das Gesamtbild zu entwickeln. Bedürfnisse und Lösungen unterscheiden sich jedoch je nach lokalen Gegebenheiten, man muss die Rahmenbedingungen verstehen. Dieses Digitalprogramm ist genau das, was wir jetzt gebraucht haben“, sagt Niina Komulainen.

Das Digitalprogramm dient als Steuerungsinstrument und unterstützt die übergeordnete Strategiearbeit des Bezirks. Nach Abschluss der Strategiephase soll die Umsetzung des Programms entlang der darin definierten Roadmap starten.

„Sobald das Digitalprogramm in die Praxis umgesetzt wird, werden die Vorteile für die Menschen in Kainuu spürbar – durch bessere Services. Der Zugang zu Behandlungen wird einfacher und schneller, weil verschiedene digitale Kanäle genutzt werden. Gleichzeitig erhalten die Mitarbeitenden Zugriff auf neue Werkzeuge, die ihre Arbeit spürbar erleichtern“, ergänzt Mari Niskanen.

Sobald das Digitalprogramm in die Praxis umgesetzt wird, werden die Vorteile für die Menschen in Kainuu spürbar – durch bessere Services.

Mari Niskanen / Kainuu

Projekthighlights

Herausforderung

Der finnische Bezirk Kainuu wollte die Herausforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen durch eine gezielte Stärkung der digitalen Entwicklung angehen. Ziel des Digitalprogramms war es, eine klare Entwicklungsrichtung vorzugeben und gleichzeitig die organisatorischen Fähigkeiten sowie die Servicequalität für Bürger:innen sicherzustellen.

Ansatz

Das agile, kompakte Team von Gofore bezog zentrale Akteurinnen und Akteure in Gespräche und Online-Workshops ein. Dadurch wurden die wesentlichen Aspekte sichtbar, die bei der digitalen Entwicklung und Transformation des Bezirks berücksichtigt werden müssen. Nach einer Kommentierungsrunde wurden die notwendigen Anpassungen in den Entwurf des Digitalprogramms eingearbeitet, das anschließend als klar strukturiertes Ergebnis für die weitere Nutzung finalisiert wurde.

Ergebnis

Das fertiggestellte Digitalprogramm dient als strategisches Steuerungsinstrument und schafft Orientierung sowie eine gemeinsame Sprache für die digitale Weiterentwicklung. Es ermöglicht den Übergang von einer isolierten, fragmentierten Entwicklung hin zu einem ganzheitlichen Modell, das Kosten senkt, Effizienz steigert und datenbasiertes Management stärkt.
Wird das Programm in die Praxis umgesetzt, führt es zu besseren Dienstleistungen und effizienteren Arbeitsabläufen.

Wichtige Kennzahlen

  • 70.000 Einwohner in Kainuu
  • 4.000 Mitarbeitende im Bezirk Kainuu
  • > 50 Workshopteilnehmer
  • > 40 Digitale Services im Einsatz in Kainuu
  • 52 % der Bevölkerung von Kainuu nutzt die digitale Serviceplattform Omasote

(**THL: Aktueller Stand der digitalen Dienstleistungen im finnischen Bezirk Kainuu, 2024)

EXPERTISE

Die im Projekt eingesetzten Fähigkeiten & Kompetenzen

Nimm Kontakt auf

Fabian Schiller

Digitale Gesellschaft

fabian.schiller@gofore.com

+49 151 585 11853

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