Blog 7.2.2024

Vom Metall zur Resilienz – Die Digitalisierung des Produktlebenszyklus ist eine vom Menschen getriebene Entwicklungsreise

Intelligente Industrie

Den Wettbewerb in der Produktentwicklung gewinnt oft derjenige, der das funktionalste, effizienteste und verantwortungsvollste Produkt schnell auf den Markt bringt und dabei die geltenden Vorschriften berücksichtigt. Industrielle Maschinen und Anlagen werden immer komplexer und intelligenter. Die Technologie entwickelt sich oft schneller weiter als das menschliche Verhalten. Die Digitalisierung des Produktlebenszyklus bietet eine große Chance, den Produktentwicklungsprozess zu rationalisieren, denn die Digitalisierung des Produktlebenszyklus erfordert nicht nur Veränderungen in der Technologie, sondern auch in der Art und Weise, wie Menschen denken und handeln, um erfolgreich zu sein.

Idee, Entwurf, Prototyping, Entwicklung und auf den Markt – so läuft es doch, oder? Leider erkennen viele Unternehmen die Notwendigkeit der Digitalisierung des Produktlebenszyklus erst, wenn das Produkt bereits existiert. In diesem Fall führt das ungenutzte Potenzial der Produktentwicklung dazu, dass die Vorteile der Digitalisierung, wie z. B. Simulation, modellbasierte Entwicklung und Benutzertests, nicht genutzt werden.

Die Digitalisierung des Produktlebenszyklus kann die Produktqualität und das Nutzererlebnis verbessern und die Markteinführung beschleunigen. Der Bau von physischen Prototypen kann virtualisiert werden, so dass verschiedene Fachleute in unterschiedlichen Phasen der Produktentwicklung fast in Echtzeit an demselben Prototyp arbeiten können.

Erfolg im digitalen Lebenszyklus eines Produkts ist eine Reise der Veränderung und eine Frage der Führung

Viele Organisationen haben langjährige Traditionen im Produktentwicklungsprozess, und ihre Methoden haben sich im Laufe der Zeit möglicherweise weiterentwickelt. In manchen Branchen ist der Produktentwicklungsprozess auch durch Gesetze oder ethische Richtlinien streng geregelt.

Die Branche steht jedoch vor bedeutenden Veränderungen. Die von der EU stark befürwortete Industrie 5.0 basiert auf der Idee, dass wir derzeit die fünfte industrielle Revolution erleben. In dieser Vision arbeiten Menschen neben fortschrittlicher Technologie und KI-Robotern. Durch intelligentere Prozesse wird die Arbeit produktiver und verantwortungsvoller. Es wird mehr produziert und weniger verschwendet, und Daten werden in größerem Umfang genutzt. In dieser Vision steht der Mensch im Zentrum der Arbeit.

Auch wenn die Technologie verschiedene Möglichkeiten bietet, sind es letztlich die Menschen, die Systeme, Geräte und Maschinen nutzen. Auf dem Weg der Organisation zur Digitalisierung reicht es nicht aus, einfach nur Gas zu geben, denn die Digitalisierung verändert unweigerlich die Arbeitsmethoden und Prozesse. Dies erfordert nicht nur das Erlernen neuer Dinge, sondern auch das Verlernen des Alten.

Die mit der Digitalisierung angestrebten Geschäftsvorteile kommen nur dann zum Tragen, wenn die Menschen anfangen, auf neue Weise zu handeln. Die Einführung neuer Praktiken erfordert ein Bewusstsein und Verständnis dafür, was sich verändert und warum. Die Menschen brauchen die Möglichkeit, neue Arbeitsweisen zu erlernen und Zeit, um alte Praktiken loszulassen. Man braucht auch Zeit für sinnvolle, unterstützende und lenkende Gespräche, denn Verhaltensänderungen sind oft eine emotionale Aufgabe. Und da der Mensch keine Maschine ist, muss dem Gehirn Zeit gegeben werden, um die neuen Praktiken zu verarbeiten und in den Alltag zu integrieren.


Entwurf, Herstellung und Verwaltung des digitalen Kerns in einem physischen Produkt


Vertraue auf die Macht der Gewohnheit, nimm das Neue mutig an

Wenn wir eine sich abzeichnende Veränderung erkennen, lohnt es sich, sie anzunehmen. Um das Neue anzunehmen, muss man oft Ungewissheit in Kauf nehmen und eine mutige Kultur des Experimentierens einführen. Die Digitalisierung der Produktentwicklung ist eine Chance, den Prozess zu flexibilisieren und zu verbessern, aber sie geschieht nicht über Nacht. Die Digitalisierung erfordert eine bewusste Entscheidung, Ressourcen und Engagement. Die Digitalisierung des Produktentwicklungspfads beginnt mit seiner kritischen Bewertung: Wie nutzen wir die Digitalisierung wirklich und wo können wir uns verbessern?

Wir wollen dazu beitragen, die Digitalisierung der Produktlebenszyklen voranzutreiben. Deshalb haben wir eine Liste zusammengestellt, mit der Du die Digitalisierung Deines eigenen Produktentwicklungsprozesses bewerten kannst:

  1. Hat jeder in Deinem Unternehmen die gleiche Vision für die Richtung der Produktentwicklung? Unterstützen Deine Prozesse die Zusammenarbeit oder erkennst Du Silos in Deiner Arbeit?
  2. Wird das digitale Modell des Produkts bereits bei Geschäftsentscheidungen, am Designtisch oder sogar vor der Konzeption des Produkts verwendet?
  3. Haben die an der Produktentwicklung beteiligten Fachleute die Möglichkeit, denselben Prototyp oder dasselbe Modell gleichzeitig zu betrachten und zu prüfen? Könnte ein virtueller Prototyp einen physischen Prototyp ersetzen, der in der Halle steht?
  4. Wie werden Änderungen in Deinem Unternehmen eingeführt und umgesetzt? Wissen die Menschen, was sich ändert und warum? Wird der Fortschritt der Veränderung gemessen?
  5. Wie wird auf die Widerstandsfähigkeit der Menschen inmitten von Veränderungen geachtet? Wird den Menschen auf dem Weg der Veränderung wirklich Raum für ihre Gefühle gegeben?

Diese Liste soll Dir helfen, den Anfang zu machen. Wir freuen uns auf den Austausch mit Dir!

Elina Mattila

Senior Change Consultant

Elina hat mehr als 15 Jahre Beratungserfahrung in verschiedenen Branchen. Ihre besondere Expertise besteht darin, Prognosen und Zukunftsdenken mit zielorientierter Visions- und Strategiearbeit zu verbinden. Elina ist Dozentin für Zukunftskommunikation an der Universität von Helsinki.

Petri Mähönen

Product Development und Embedded Software Services

Petri arbeitet bei Gofore in den Geschäftsbereichen Industrie und Energie sowie in der Vertriebsentwicklung. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Funktionen in diesen Branchen und weiß, dass enge Kundenbeziehungen aus gemeinsamen Erfolgen sowie Vertrauen entstehen. Das Geschäft des Kunden zu verstehen und die richtigen Lösungen zu finden, war ihm schon immer wichtig.

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